Samstag, 23. März 2013

Socken, Socken, Socken

Aus mir bisher unerfindlichen Gründen, scheine ich eine Sockenmanie entwickelt zu haben. Höchstwahrscheinlich hab ich mich ja einfach bei all den fan(tast)atischen Sockenstrickern auf Ravelry oder bei Frau Wollfrosch angesteckt.

Keine Ahnung, wirklich.

Aber ich habe mich auf erschreckende Weise in diesem Zitat von Melissa Morgan-Oakes wiedergefunden:


"Eigentlich hatte ich beschlossen, für eine kleine Weile mit Sockenstricken aufzuhören, und andere Sachen zu stricken. Ich setzte mich mit meinen Nadeln und dem Garn hin und überlegte, was ich stricken könnte. Innerhalb weniger Minuten und ohne es zu realisieren, hatte ich die Maschen für ein Paar Socken angeschlagen [...]"

Aus dem Vorwort von diesem Buch:

Genau so ist es.

2013 ist gerade erst ein Vierteljahr alt, und ich habe schon 6 Socken gestrickt, das vierte Paar ist bereits auf der Nadel:



Das werden Männersocken mit einem eher unspektakulären, aber hübsch zu strickendem Zopfmuster. Außerdem sollen Teile der Socken (siehe das Bündchen bereits) farblich abgesetzt werden, damit man beim Stricken wenigstens 'etwas' Spaß hat. Männersocken sind ja sonst so eine Sache:

"Nix Auffälliges, bitte. Nein, auf keinen Fall ein Lochmuster. Naja, grau natürlich, was sonst? Farbe geht ja gar nicht! Nä, mit Muster kannst mich jagen! Wie - äh - Zopfmuster? Nix Auffälliges hab ich gesagt!" usw. usw.

Wir werden sehen, ob es die Socken jemals aus der Schublade auf den Fuß schaffen.

Bei den anderen Socken ist mir das durchaus schon geglückt. Aber im Laufe meiner Sockenphase habe ich wenigsten ein paar wichtige Dinge gelernt.

1. Es macht wahnsinnigen Spaß, wenn man sich vornimmt, jedes einzelne Paar Socken ein wenig anders als das andere zu stricken. 

So sehr ich die so genannten plain vanilla oder Stino genannten Socken liebe, es scheint mir pro Jahr nur eine bestimmte Anzahl davon zu geben, die man guten Gewissens stricken kann. Dann geht man allein beim Gedanken daran in die Luft!

2. Entweder man macht sich vorher sinnvoll Gedanken darüber (die Lektüre anderer Blogs von Sockenstrickern mag hier durchaus nützlich sein!), oder man muss während des Strickens schmerzhaft merken, dass es den Fall von "Garn frisst Muster" leider eben manchmal gibt.

Das hat schon Tina aus Hamburg bei der Herbst-Verena an dieser Stelle festgestellt - hier allerdings bei einem Pulli. 

Das ist leider auch bei mir ein paar Mal vorgekommen:




Das erste Paar hat eigentlich ein recht hübsches Strukturmuster, das in dem farbigen Garn völlig verschwindet - das muss ich unbedingt nochmal einfarbig stricken und das zweite Paar hat ein Rippenmuster, das ein bisschen interessanter ist als 2re 2li, aber genau so schnell (wenn nicht schneller). Leider kann man auch hier das Muster gar nicht sehen, weil das Garn so auffällig ist.

Vielleicht ist doch diese Sockengruppe die richtige für mich...

3. Die selbst auferlegte Einschränkung, nur Wolle aus dem Wollvorrat zu verwenden, lässt sich nicht 100%ig aufrecht erhalten.

Na gut, das hätte ich vorher wissen müssen. Bin ja lange genug dabei...

Was macht man aber, wenn man beispielsweise schwarz benötigt? Wer hat schon schwarze Sockenwolle zu Hause? Uni in allen Ehren (s.o.) aber stränge- oder knäuelweise schwarze Sockenwolle? Im Ernst?

Das zu verstricken ist ja noch langweiliger als zehn Paar plain vanilla hintereinander!

Aber manchmal, manchmal braucht man eben doch ein bisschen schwarz. Wenn man etwas Düsteres für ein bestimmtes Projekt stricken muss (will). Raben sind halt nun mal schwarz:



4. Nach den Socken ist vor den Socken. Diese Fußballweisheit passt auch hier.

Schon während das eine Paar noch auf der Nadel ist, hat man das nächste (die nächsten) schon Kopf. Ein endloser Spaß, denn Socken sind klein genug, um schnell fertig zu werden und groß genug, um ein bisschen auszuprobieren. Wie verteilt man dieses Muster? Sollte man hier Zwischenreihen versuchen? Und wenn es nicht passt, ist das Auftrennen nicht so schmerzhaft wie bei einem halben Rückenteil.

5. Das ist die Erkenntnis, die natürlich kommen muss. Die Garn-Banderole hat Recht!

Für ein paar Socken benötigt man 100g - und nicht 50g. Das ist eben kein one skein project. Nicht einmal dann, wenn man eine andere Farbe mit dazu nimmt:



Aber bei so viel Gelerntem blicke ich gleich viel positiver in die Zukunft. Hinzu kommt, dass Socken das ideale Projekt sind, um sich ein bisschen auszutoben - designtechnisch meine ich. Im Zweifel sind sie ja gut versteckt und man kann 'oben herum' so elegant und modisch sein wie man will.

Nicht dass wir Sockenstricker noch Opfer solcher Verrisse werden wie kürzlich in der Zeit die armen Mützen-Freunde. Man lese bei Interesse den Hinweis auf die Tiermützen bei Erwachsenen sowie auf die Beanies.

Die Welt ist eben (immer) noch nicht reif für uns Stricker. Da heißt es einfach: dranbleiben!

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