Sonntag, 8. Februar 2015

Kapitel 110 - es geht schon mal gut los

Es gibt ein ganz wunderbares Bilderbuch, das bei mir und den beiden Damen so beliebt war (und ist), dass wir es regelmäßig aus der Bibliothek ausgeliehen haben:



Darin geht es um diese freundliche alte Tante Anna, die Besuch von einem unheimlichen Schwarzen Mann bekommt, der dafür sorgt, dass an diesem Tag einfach alles schief geht. Ein Stuhl bricht entzwei, der Tee ergießt sich auf den Boden und der Brunnen ist plötzlich ausgetrocknet.

Logischer ist hier der Titel der englischen Originalausgabe, denn es ist Old Man Trouble, also offensichtlich St. Fallentin/Valentin, der auch unsereins immer mal wieder heimsucht:



Dabei legt es der Besuch darauf an, dass sich Tante Anna ärgert, aber das tut sie einfach nicht, und zwar um's Verrecken nicht, egal was er versucht, weshalb er schließlich unverrichteter Dinge am Ende wieder abziehen muss.

Was lernen wir also daraus? Ruhe bewahren und nicht vergessen zu lachen, damit Old Man Trouble möglichst schnell wieder verschwindet, wenn er sich denn doch mal entschlossen haben sollte, uns heimzusuchen.

Leichter gesagt als getan! Was soll man z.B. machen, wenn man eines nachmittags feststellt, dass sich die Badtüre einfach nicht mehr öffnen lassen will?
Gut, es ist eine alte Türe, ca. 1960er, aber wieso klemmt sie plötzlich? Sie klemmt ja eigentlich auch gar nicht, sondern ist vielmehr komplett verschlossen, obwohl der Riegel nicht vorgeschoben ist. (Das ist nämlich leicht mittels Schraubenzieher zu überprüfen).

Das Schutzschild unter der Klinke wird abmontiert. Aber: nix.

Also Schlüsseldienst. Ist ja kein Feiertag, das kann ja nicht so schlimm werden.

Der Schlüsselmann kommt nach 20-40 Minuten, wie am Telefon angekündigt. Dann wedelt er mit seinen Geräten genau 2 Minuten an unserem Schloss herum, packt alles wieder ein (inklusive unseren eigenen Schraubenzieher, wie sich später herausstellt) und stellt seine Rechnung. Was kostet der Spaß? 50 Euro? Vielleicht gar 100 Euro? Denkste!

250 Euro, danke sehr. In Worten: zweihundertfünfzig Euro. Ich wäre fast aus den Latschen gekippt! Für zwei Minuten mit folgendem Resultat:








So sieht's grade aus bei mir im Bad. Hübsch, oder?

Und jetzt kommt also Tante Anna ins Spiel:

"Endlich komme ich mal wieder in den Baumarkt und kann nach Herzenslust in den Regalen stöbern."
"Schlüsseldienst = eine Karriere mit Zukunft. Wieder was gelernt!"
"Jetzt kann ich wenigstens Tür und Klinke einmal richtig saubermachen."

Und...ich bin raus. Es ist verflixtnochmal erst Februar: gerade waren alle Versicherungen fällig, alle Erhöhungen des Jahres haben gegriffen und jetzt sowas. Zur Tante Anna ist es ein weiter Weg!

Oder fällt euch noch was ein?

3 Kommentare:

  1. Also das Resultat bekommen wir auch ohne Schlüsseldienst hin ;-) Dafür bekommt die Badezimmertüre jetzt ein niegelnagelneues Schloss!

    Und zum Glück ist der Februar der kürzeste Monat - da kommt das nächste Gehalt ein bisschen schneller....

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    1. Wollen wir's hoffen. Mein Mann hat das übernommen, aber ich kenne ihn ;-)

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  2. 250 Glocken, füüüüünfhundert Mark? Nee, oder? Den würd' ich wegen Wucher anzeigen, ehrlich mal. Geschäftstüchtig ist ja die eine Seite, aber das ist echt der Hammer....
    Kopfschüttelnde Grüße
    Regina

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